(20.06.2015, 10:27)berni schrieb: Mir machen die Teamrunden bei den Rätselwochenenden auch sehr viel Spaß. Aber bei den Rätselwochenenden geht's halt um nichts. Das ist schon ein gigantischer Unterschied. Ich fürchte, dass es hier zu zwischenmenschlichen Problemen kommen kann, die durchaus auch über die LM hinaus Auswirkungen haben können. Beispielsweise beim Umgang mit Widersprüchen oder dergleichen. Wenn das dann hinterher jemanden die WM-Teilnahme kostet (der selber für den Widerspruch gar nichts kann), wäre das schon recht hart. Wenn ich mich recht erinnere hatten wir so einen Fall im Finale 2008, wo Susanne (der das ziemlich unangenehm war), Michael den Titel vermasselt hat.
Ich stehe dieser Runde mit sehr gemischten Gefühlen gegenüber.
Ich teile einige deiner Bedenken grundsätzlich (und kann mich auch an die von dir erwähnte Situation 2008 erinnern), aber wie schon gesagt, es gibt aus Sicht der Teilnehmer immer Aspekte des Wettbewerbs, die man nicht selbst in der Hand hat, nämlich insbesondere die Rätselauswahl und die Punktevergabe.
Nehmen wir mal die LM 2012, wo es zwischen Platz 3 und Platz 5 extrem knapp war (5 Punkte auf ca. 1500). Als Rätselautor hatte ich für die letzte Runde (das Tapa-Puzzle) kurzfristig die Rundendauer von 50 auf 60 Minuten erhöht und dafür die Bonuspunkte von 3 auf 2 Punkte pro Minute gesenkt. Ohne diese Änderung wäre nicht Martin, sondern Philipp auf Platz 3 und damit im A-Team gewesen. Mit einer anderen minimalen Änderung hätte auch Sebastian auf Platz 3 landen können. Ist das nicht letztendlich die gleiche Situation, daß nämlich für die eigene Plazierung plötzlich eine mehr oder weniger unbeteiligte Person verantwortlich ist? Zumal es für die Änderung der Rundendauer und der Bonuspunkte keine wettbewerbstechnisch zwingenden Gründe gab - ich wollte mehr Teilnehmern ermöglichen, das Rätsel komplett zu lösen (das hat funktioniert, es sind mehrere Teilnehmer ganz knapp noch fertig geworden) und gleichzeitig verhindern, daß die Bonuspunkte überhand nehmen (es gab ja jetzt potentiell 10 Minuten mehr Bonus).
Oder, wie auch schonmal erwähnt, die Rätselauswahl. Die meisten Teilnehmer sind mir ja persönlich bekannt, teilweise kenne ich auch ihre Stärken und Schwächen. Beispielsweise hatten mir einige Teilnehmer im Zuge des Grand Prix gesagt, daß sie mit "Schiffe versenken"-Rätseln so ihre Probleme hätten. Was hältst du von meiner Entscheidung, aus diesem Rätseltyp eine Spezialrunde zu machen? Oder wenn Roland an der Meisterschaft teilnehmen würde, wie wäre es mit einer Spezialrunde Hochhäuser? Gut, das würde ich vermutlich nicht machen, um den Vorwurf der Bevorzugung überhaupt nicht aufkommen zu lassen. Aber wenn ein anderer Rätselautor das machen würde?
Vielleicht sind diese Situationen nicht ganz vergleichbar, aber durch das Grundthema, daß man das eigene Ergebnis nicht komplett in der eigenen Hand hat, ist zumindest eine gewisse Verwandtschaft erkennbar. Wir waren uns natürlich im Vorfeld der Problematik bewußt und haben versucht, durch den Einfluß der eigenen Leistung auf die Teamzusammensetzung und die deutlich reduzierte Wertung der Teamrunde die von dir angesprochenen Risiken zu minimieren. Aber ganz ausschließen können wir sie natürlich nicht, das ist richtig.