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Welche Arukonevariante?
#21
Lupo: "Was mir gerade erst aufgefallen ist, ist, dass Meandrieren in der jetzigen Formulierung (maximal einmal) die Eindeutig verletzen würde und deshalb nicht vorkommt" --

Folgende Aufgabe hat eine eindeutige meandrierende Lösung in der GENAU-Variante:

1 - - - - - -
- - - - - - 1

Lupo: "Das fände ich unschön, da es den Charakter tatsächlich deutlich ändern würde" --

Wenn man noch zusätzlich zur GENAU-Regel die Regel einführt, dass eine einzige Linie kein 2x2-Quadrat bedecken darf, dann erhält man durchaus reizvolle und schwierige Aufgaben. Man kann dann mit wenigen Linien eindeutige Lösungen auch in großen Diagrammen erzwingen.

~ÔttÔ~





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#22
(11.02.2011, 18:23)~ÔttÔ~ schrieb: CHalb: "Das ist zwar eine Lösung, aber zu einem anderen Rätsel als oben." --

Sorry, ja, ich habe in meinem ersten Posting das falsche Diagramm abgetippt. Das kst das richtige:

1 - - - - - - - - -
- - - - 3 2 - - 4 -
- - - - - - - - - -
- - - - - - - - - -
- - - - - - - - - -
3 - - - 6 - 5 - - -
- - - - - - - - 6 -
- - - - - - - - - -
- 1 4 - - - - - 2 -
- - - - - 5 - - - -

Dazu passt auch die Lösung von oben. Und das vorhin gesagte gilt auch: Diese Aufgabe hat einen ganz anderen Charakter als "echte" Arukone-Aufgaben.

~ÔttÔ~

Das mit dem anderen Charakter verstehe ich nicht. Kann mir da jemand helfen?
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#23
Chalb: "Das mit dem anderen Charakter verstehe ich nicht. Kann mir da jemand helfen?" --

Ich versuch's. Bei einem echten Arukone (also MAXIMAL) besteht das Problem darin, überhaupt kreuzungsfreie Wege zwischen den Endpunkten zu finden. Dazu muss man üblicherweise das gesamte Diagramm nutzen, kein Feld bleibt leer. Man bruacht meist eine gehörige Portion Intuition und Vorstellungsvermögen,

Bei einem GENAU-Arukone ist es meist sehr leicht, kreuzungsfreie Verbindungen zwischen den Endpunkten zu finden. Im Beispiel oben kann man solche Wege aus dem Stegreif ohne nachzudenken einzeichnen. Dabei bleiben aber einige bis viele Felder leer. Die Aufgabe besteht jetzt darin, die Wege künstlich so zu verlängern, dass alle Felder verwendet werden. Man kann nicht einfach Schlenker einbauen, da damit keine ungerade Anzahl leerer Felder abgedeckt werden kann. Im Extremfall ist eine ganz andere Linienführung erforderlich, die es zu finden gilt.

~ÔttÔ~
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#24
@Franjo: Das Dudeney-Arukone findet sich weder in "The Canterbury Puzzles" (1907) noch in "Amusements in Mathematics" (1917). Ich habe beide. Bei Google Books gibt es auch "Puzzles and Curious Problems" (1932), das man leider nur in Ausschnitten einsehen kann (müsste doch eigentlich schon gemeinfrei sein?). Dort habe ich das Arukone gefunden; ist die Nummer 270 (im Buch nach "planning" suchen). Die Erstveröffentlichung war aber wahrscheinlich in irgendeiner Zeitschrift damals.

PS: Bei der Duchsicht der Bücher habe ich eben auch das berühmte Gas-Wasser-Elektrizität Versorgungsproblem gefunden :-)

~ÔttÔ~
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#25
(12.02.2011, 20:15)~ÔttÔ~ schrieb: Chalb: "Das mit dem anderen Charakter verstehe ich nicht. Kann mir da jemand helfen?" --

Ich versuch's. Bei einem echten Arukone (also MAXIMAL) besteht das Problem darin, überhaupt kreuzungsfreie Wege zwischen den Endpunkten zu finden. Dazu muss man üblicherweise das gesamte Diagramm nutzen, kein Feld bleibt leer. Man bruacht meist eine gehörige Portion Intuition und Vorstellungsvermögen,

Bei einem GENAU-Arukone ist es meist sehr leicht, kreuzungsfreie Verbindungen zwischen den Endpunkten zu finden. Im Beispiel oben kann man solche Wege aus dem Stegreif ohne nachzudenken einzeichnen. Dabei bleiben aber einige bis viele Felder leer. Die Aufgabe besteht jetzt darin, die Wege künstlich so zu verlängern, dass alle Felder verwendet werden. Man kann nicht einfach Schlenker einbauen, da damit keine ungerade Anzahl leerer Felder abgedeckt werden kann. Im Extremfall ist eine ganz andere Linienführung erforderlich, die es zu finden gilt.

~ÔttÔ~

ich habe das Beispiel für ein echtes Arukone gehalten - erkenne da wohl was nicht
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#26
Nochmals zur Bezeichnung Arukone:

In japanischen Schriftzeichen ist das アルコネ mit アル (=AL[U] oder AR[U]) und コネ (=KONE, "connection", "pull"). Wenn man mit www.google.co.jp nach アルコネ sucht, erhält man jede Menge Treffer, u.a. auch Bücher bei Amazon.jp. Bei alle von mir gefundenen Arukone-Aufgaben werden Buchstaben statt Zahlen verwendet, wie bei der alten Dudeney-Aufgabe.

Das アル (AL) könnte eine Abkürzung für ALphabet sein. Damit bedeutet Arukone wohl "Alphabet Connection".

~ÔttÔ~
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#27
Herzlichen Dank an Otto für die Erläuterungen zur Bedeutung des Wortes Arukone. Ich bin sicher, dass diese verkürzende Zusammenziehung von ARUFABETTO KONEKUSHON auch völlig richtig ist, gibt es doch jede Menge Beispiele, wo man das genauso gemacht hat, z.B. bei YAJILIN, das bekanntlich aus YAJIRUSHI-RINKU entstand.
Das von mir erwähnte Buch "536 Puzzles & Curious Problems" (1967) übrigens enthält die Rätsel aus Dudeney's beiden Büchern "Modern Puzzles" (1926) und "Puzzles and Curious Problems" (1931), und zwar nahezu vollständig, wie Herausgeber Martin Gardner im Vorwort versichert.
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#28
(11.02.2011, 18:16)~ÔttÔ~ schrieb: CHalb: "Wie meinst du das?" --

Ganz einfach: Zeige mit eine Rätselanleitung, wo steht, dass die Lösung eindeutig ist. Eindeutiggkeit kommt nie im Regelwerk vor.

~ÔttÔ~

Das liegt schlichtweg daran, daß Eindeutigkeit keine Anforderung an den Rätsellöser ist, sondern eine an den Rätselautor. Und als solche hat sie in einer Rätselanleitung nichts verloren.
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#29
@uvo: Bingo! :-)
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#30
Zitat:Es gibt sowieso schon jede Menge Chaos bei den Rätselbezeichnungen, warum dieses mutwillig vergrößern? Wenn beides ihren Reiz habt, warum dann nicht bei "Arukone" für das Original bleiben und das andere als "Arukone-Variante" bezeichnen?

Hallo allerseits,
mit etwas Verspätung mein Beitrag zu diesem Punkt:

Ich glaube nicht, dass die Übersichtlichkeit in der Rätselwelt gefördert wird, wenn wir bei jedem Rätsel, das wir irgendwo hinstellen, erst die Urheberfrage erörtern, bevor wir ihm einen Namen geben können. Gedankenspiel:

* Irgendein schlauer Kopf stellt fest, dass die ersten Japanischen Summen (Kropkis, Kakuros, ...) die Ziffern 1-9 verwendet haben, und er besteht darauf, dass ein Rätsel, welches nur die Ziffern 1-7 verwendet, als "Japanische Summen-Variante" bezeichnet wird.

* Einem anderen schlauen Kopf fällt auf, dass die ersten Masyus (Zwischenknicke, ... ) auf quadratischen Gittern basierten, und er hält es für sinnvoll, Rätsel mit anderen Gittern als Masyu-Variante zu bezeichnen.

* Ein dritter recherchiert, dass bei Pentominorätseln, Kongruenzzerlegungen u.ä. die Frage, ob die Teile gedreht und gespiegelt werden dürfen, vor langer Zeit mal anders gehandhabt wurde. Er legt Wert darauf, Zerlegungsrätsel als "Zerlegungsvarianten" zu bezeichnen, weil die aktuellen Regeln nicht mit dem Original übereinstimmen.

Und so weiter. So wie sich die Rätselszene entwickelt, könnten wir sicher an jedes zweite Rätsel den Begriff "Variante" anhängen, weil sich gegenüber den Originalregeln (sofern sich das Original überhaupt ermitteln lässt) mal irgendwann eine Kleinigkeit geändert hat. Aber dadurch wird das Chaos größer, nicht kleiner.

In meinen Augen soll der Rätselname die genauen Regeldetails nicht ersetzen, sondern der Löser soll beim Draufschauen erstmal eine Vorstellung haben, um welche Rätselsorte es sich handelt. Dann kann er immer noch die Regeln durchlesen. Insofern halte ich es für legitim, beide Rätsel als "Arukone" zu bezeichnen. Ich würde sicher nicht den Begriff "Standard-Arukone" verwenden, aber was nützt es, jetzt eins der beiden als "echtes Arukone" und das andere als "Arukone-Variante" abzustempeln? Ein Löser, der historisch weniger bewandert ist und die Original-Arukone-Regeln nicht kennt, würde ja trotzdem erst nachlesen müssen, ob jedes Feld durchlaufen werden muss oder nicht.

Viele Grüße
Hausigel
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