03.08.2020, 12:00
(01.08.2020, 16:29)SlowLarry schrieb: Ja, Rätsel werden im Mittel seltener gelöst und diskutiert, aber ein Scoringsystem wirkt dem ja gerade entgegen: interessante Rätsel bleiben länger sichtbar und werden wieder häufiger gelöst und diskutiert. Schwächere Rätsel verschwinden schneller und verdrängen nicht länger bessere aus dem Sichtbereich.
Im Moment ist es ja so dass z.B. ein sehr gutes, aber relativ schweres Rätsel eines unbekannten Autors im Portal keine Chance hat. Es bekommt einfach keine Bewertung und verschwindet nach ein paar Tagen im Nirvana. Aber die intelligente Möglichkeit dem entgegenzuwirken ist nicht, den Zufluss neuer Rätsel zu beschränken, sondern die Bewertungen der Erstlöser ernst zu nehmen und dadurch die Sichtbarkeit der Rätsels zu verlängern.
Ich halte es für eine ganz schlechte Idee, den Erstbewertungen derart viel Macht zu verleihen. Es hat seinen Grund, dass berni damals die öffentlichen Bewertungen erst ab 10 Stück sichtbar gemacht hat: erstens, weil wenige Bewertungen statistisch kaum aussagekräftig sind, und zweitens, um zu verhindern, dass die Bewertungen exakt den Lösern zugeordnet werden können.
Wenn das Wohl eines Rätsels nämlich so stark von den ersten Bewertungen abhängt, wie du es vorschlägst, was passiert dann, wenn die erste Bewertung nur ein "mittelmäßig" ist? Das kann die persönlichen Beziehungen zwischen Autor und Löser durchaus belasten. Traut sich denn dann ein Löser überhaupt, als erste Bewertung kein "sehr gut" abzugeben? Welche Aussagekraft haben diese Bewertungen dann noch?
(Das ist sicher nicht hypothetisch - Diskussionen über die Bewertungsfunktion und den damit verbundenen "Gruppenzwang" haben wir vor Jahren schon geführt.)
Übrigens, dein Argument, man könne auch bei deinem Vorschlag die chronologische Sortierung über die Suchfunktion erreichen, lässt sich auch locker umdrehen: man kann auch jetzt schon die Rätsel nach Schönheit sortiert ausgeben lassen.
@Statistica:
Ja, man kann mit der Suchfunktion ziemlich viel erreichen. Aber zumindest bei mir persönlich kann ich folgenden Effekt beobachten: Je mehr Aufwand ich betreiben muss, um die Rätsel zu finden, die mich interessieren, desto weniger bin ich bereit, diesen Aufwand auf mich zu nehmen, um einen vergleichsweise geringen Anteil an Rätseln zu finden. Einfach nur nach "kein Sudoku" zu filtern ist natürlich objektiv gesehen gar nicht viel Aufwand, aber es ist mehr als früher, wo man einfach ein- bis zweimal die Woche die neuen Rätsel angeschaut hat, ob da was dabei ist, was von mir gelöst werden möchte. Und ich will ja gar nicht Sudokus komplett filtern, das habe ich ja bisher auch nicht gemacht: die Suchfunktion sagt, ich habe über 500 Rätsel mit dem Label Sudoku gelöst.
Jedenfalls - und ich möchte betonen, dass das meine persönliche Wahrnehmung ist - reizt mich das Portal derzeit kaum zum Lösen, und noch weniger zum Rätsel einstellen.
Um mal einen konstruktiven Vorschlag zu machen: Mir ist aufgefallen, dass etliche der neuen Rätselautoren die Labels etwas anders verwenden, als sie ursprünglich gedacht waren (oder zumindest jahrelang genutzt wurden), und teilweise lieber fünf Labels zuviel vergeben als eines zuwenig. Wie wäre es mit einer Art Leitfaden, in der die Labels erklärt werden?
Im Prinzip müssten auch bei den bereits vorhandenen Rätseln rückwirkend die Labels noch etwas vereinheitlicht werden, beispielsweise erscheint es mir etwas unnötig, dass sowohl "Killer" als auch "Killersudoku" vorhanden sind; ich weiß nur nicht, ob das machbar ist. Aber wenn die Nutzung der Suchfunktion propagiert wird, dann sollte die Suchfunktion auch sinnvolle Ergebnisse liefern.