27.02.2009, 19:07
Ich glaube, auf diese Antwort gibt es genausowenig eine klare, eindeutige Antwort auf die Frage, was gute Musik ausmacht... oder generell, wodurch sich Kunst auszeichnet. Ja, in gewisser Weise betrachte ich Rätsel als eine Kunstform - was einer der Gründe ist, warum ich handgemachte gegenüber computergenerierten Rätseln bevorzuge: Computer haben nunmal keinen Sinn für Ästhetik
Ein schönes Rätsel sollte in meinen Augen mit so wenig Fallunterscheidungen wie möglich auskommen. Das ist zwar nicht sonderlich gut definiert - wie berni ja in seiner Artikelserie über Fallunterscheidungen dargelegt hat - dennoch, ich glaube, wir wissen alle, was darunter zu verstehen ist. Wenn ich die Schönheit eines Rätsels beurteilen soll, gehe ich in erster Linie nach dem Lösungsweg; und Rätsel, für die ich erhebliche Mengen an Fallunterscheidungen benötige, haben so etwas von "alle Fälle durchprobieren", und das finde ich weder sonderlich spannend noch irgendwie ästhetisch ansprechend.
Natürlich ist auch der optische Eindruck wichtig. Beispielsweise finde ich die Sternenhimmel-Rätsel bei crocopuzzle ausgesprochen häßlich - sorry berni - und damit meine ich den gesamten Rätseltyp; die Sterne und Pfeile wirken irgendwie klumpig aufs Papier geklatscht, es entsteht kein schönes Lösungsbild. Abgesehen davon ist man - damit sind wir wieder bei dem obigen Punkt angelangt - häufig erst einmal damit beschäftigt, die Felder zu suchen und abzustreichen, auf die kein Pfeil zeigt, was auch keine wirklich spannende Beschäftigung ist.
Zum optischen Eindruck zählt bei mir auch, daß bei Rätseltypen wie Buchstabensalat oder Hochhäusern, wo die Bedingungen außerhalb des Diagramms stehen, keine Ziffern, Buchstaben, Leerfelder oder was auch immer vorgegeben sind (sofern das machbar ist). Für die Logic Masters 2006 hatte ich ein "Schiffe versenken" erstellt, wo ich tagelang damit beschäftigt war, ein vorgegebenes Wasserfeld zu eliminieren - ich hatte am Ende ca. 20-30 (funktionierende!) Versionen eines einzelnen Rätsels...
A propos: Fragt mal Hausigel, wie lange er damit beschäftigt war, bei seinem Hochhausmonster genau diese Eigenschaft hinzukriegen
Ein weiterer Punkt ist, daß ich als Rätselautor häufig von einer Idee ausgehe und ein Rätsel drumherum bastle. Ein Beispiel ist das bereits erwähnte "Schiffe versenken" (siehe Anhang): Der Lösungsweg sollte von den drei benachbarten Zeilen mit 2-7-2 ausgehen; das Rätsel wurde bewußt so konstruiert, daß man praktisch nur dort anfangen kann und (zumindest am Anfang) nur einen sehr schmalen Lösungsweg gehen kann.
Ein kleiner Schönheitsfehler ist übrigens noch die unterste Zeile mit der 0 - da hätte man das Rätsel auch gleich kleiner machen können, also 10x9 statt 10x10. Das wäre aber auch nicht ideal gewesen, da Rätsel üblicherweise quadratisch sind und Abweichungen davon auch erst einmal seltsam wirken. Perfekt wäre es gewesen, wenn jede Zeile mindestens ein Schiffssegment enthalten hätte, aber das ist mir beim besten Willen nicht gelungen - jedenfalls nicht mit dem beabsichtigen Lösungsansatz.
Mein Lieblingsrätsel, welches ich als meine bisher schönste Kreation empfinde, ist übrigens das Symmetrie-Rätsel aus der letztjährigen Quali (ebenfalls siehe Anhang). Über die Entstehungsgeschichte dieses Rätsels schreibe ich vielleicht mal einen Denkzettel-Artikel...
Grüße,
uvo
Ein schönes Rätsel sollte in meinen Augen mit so wenig Fallunterscheidungen wie möglich auskommen. Das ist zwar nicht sonderlich gut definiert - wie berni ja in seiner Artikelserie über Fallunterscheidungen dargelegt hat - dennoch, ich glaube, wir wissen alle, was darunter zu verstehen ist. Wenn ich die Schönheit eines Rätsels beurteilen soll, gehe ich in erster Linie nach dem Lösungsweg; und Rätsel, für die ich erhebliche Mengen an Fallunterscheidungen benötige, haben so etwas von "alle Fälle durchprobieren", und das finde ich weder sonderlich spannend noch irgendwie ästhetisch ansprechend.
Natürlich ist auch der optische Eindruck wichtig. Beispielsweise finde ich die Sternenhimmel-Rätsel bei crocopuzzle ausgesprochen häßlich - sorry berni - und damit meine ich den gesamten Rätseltyp; die Sterne und Pfeile wirken irgendwie klumpig aufs Papier geklatscht, es entsteht kein schönes Lösungsbild. Abgesehen davon ist man - damit sind wir wieder bei dem obigen Punkt angelangt - häufig erst einmal damit beschäftigt, die Felder zu suchen und abzustreichen, auf die kein Pfeil zeigt, was auch keine wirklich spannende Beschäftigung ist.
Zum optischen Eindruck zählt bei mir auch, daß bei Rätseltypen wie Buchstabensalat oder Hochhäusern, wo die Bedingungen außerhalb des Diagramms stehen, keine Ziffern, Buchstaben, Leerfelder oder was auch immer vorgegeben sind (sofern das machbar ist). Für die Logic Masters 2006 hatte ich ein "Schiffe versenken" erstellt, wo ich tagelang damit beschäftigt war, ein vorgegebenes Wasserfeld zu eliminieren - ich hatte am Ende ca. 20-30 (funktionierende!) Versionen eines einzelnen Rätsels...
A propos: Fragt mal Hausigel, wie lange er damit beschäftigt war, bei seinem Hochhausmonster genau diese Eigenschaft hinzukriegen
Ein weiterer Punkt ist, daß ich als Rätselautor häufig von einer Idee ausgehe und ein Rätsel drumherum bastle. Ein Beispiel ist das bereits erwähnte "Schiffe versenken" (siehe Anhang): Der Lösungsweg sollte von den drei benachbarten Zeilen mit 2-7-2 ausgehen; das Rätsel wurde bewußt so konstruiert, daß man praktisch nur dort anfangen kann und (zumindest am Anfang) nur einen sehr schmalen Lösungsweg gehen kann.
Ein kleiner Schönheitsfehler ist übrigens noch die unterste Zeile mit der 0 - da hätte man das Rätsel auch gleich kleiner machen können, also 10x9 statt 10x10. Das wäre aber auch nicht ideal gewesen, da Rätsel üblicherweise quadratisch sind und Abweichungen davon auch erst einmal seltsam wirken. Perfekt wäre es gewesen, wenn jede Zeile mindestens ein Schiffssegment enthalten hätte, aber das ist mir beim besten Willen nicht gelungen - jedenfalls nicht mit dem beabsichtigen Lösungsansatz.
Mein Lieblingsrätsel, welches ich als meine bisher schönste Kreation empfinde, ist übrigens das Symmetrie-Rätsel aus der letztjährigen Quali (ebenfalls siehe Anhang). Über die Entstehungsgeschichte dieses Rätsels schreibe ich vielleicht mal einen Denkzettel-Artikel...
Grüße,
uvo