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Hypothetische Situation
#1
Hallo allerseits,

ich hatte gerade mit Roland eine interessante Diskussion über die Frage, inwiefern es hilfreich wäre, vor einem größeren Rätselwettbewerb die Rätsel und/oder Lösungen schon vorab zu sehen. Meine Theorie lautet, daß es beispielsweise für die Logic Masters wenig hilfreich ist, die Lösungen schon gesehen zu haben, da man sie sich ohnehin nicht merken kann. Wenn ich dagegen die Rätsel vorher schon einmal gelöst habe, kann ich mich häufig an die kritischen Lösungsschritte noch erinnern und bin dann beim "echten" Lösen deutlich schneller.
(Ausnahmen gibt es natürlich, zum Beispiel Masterwords...)

Wir hatten dann die Rahmenbedingungen etwas genauer definiert:
Betrachten wir den Rätselsprint vom letzten Sonntag. Nehmen wir an, ihr hättet die Möglichkeit, eines der 20 Rätsel auszuwählen und für 30 Sekunden dessen Lösung anzuschauen. Welches würdet ihr wählen?

(Wir verändern die Wettbewerbsbedingungen noch dahingehend, daß die Rätsel komplett gelöst werden müssen und daß es nicht reicht, sich nur den Lösungscode einzuprägen.)

Grüße,
uvo
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#2
Ich denke, ich würde die Schlange nehmen. Da hat man einen Vorteil, wenn man den ungefähren Verlauf kennt.
Aus Sicht von "hinterher" wäre womöglich auch Schiffe versenken interessant gewesen, allerdings hätte ich das ohne Kenntnis der speziellen Schwierigkeiten des konkreten Rätsels wohl eher nicht gewählt.
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#3
Die Zahlenspirale ist immerhin so übersichtlich, dass man sie sich zur Not einprägen könnte. Alles andere würde ich mühelos wieder vergessen.
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#4
Kakuro, da wusste ich vorher schon, dass ich am längsten brauchen würde. Man braucht ja nur ein paar Schlüsselzahlen, um an die anderen Zahlen leichter ranzukommen, und bestimmte Muster lassen sich gut einprägen (hier: die 34=4+6+7+8+9, und die 45=8+7+6+4+5+9+1+3+2. Letzteres, weil die 9 schon durch die 34 feststeht.)
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#5
Interessant - jeder hat was anderes, was ihm hilfreich erscheint und was er glaubt, sich einprägen zu können. Mir würde das Kakuro beispielsweise vermutlich gar nichts bringen: Da könnte ich weder so schnell erkennen, welches die kritischen Stellen sind, noch mir dann ganze Zahlenreihen einprägen. Bei den stärker grafisch ausgelegten Rätseln käme ich da eher zurecht.
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#6
Ich würde vermutlich die Battleships wählen. Wenn man schon mal die Positionen vier kleinen Boote kennt, vereinfacht dass das Lösen. Und eine Kombination von 8 Zeichen kann man sich (ich mir) noch ganz gut merken.

Grüßle
Claudia Pingu
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#7
Hmm. Ich bin mir nicht sicher, ob ich von dieser Option überhaupt Gebrauch machen würde. Die Gefahr, dass mich die Zusatzinformation mehr irritiert als sie hilft, ist groß. Zudem hätte ich dann gleich noch etwas mehr Ansporn, dass auch ohne zu schaffen... Wink

Aber wenn ich was wählen würde, würde ich den Doppelblock wählen. Ich denke in 30 Sekunden kann man sich etliche der Schwarzfelder einprägen; das dürfte viel helfen, zumal Doppelblocks oft auch recht schwer werden können und ich diese Rätselart am wenigsten von den aufgelisteten kann.
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#8
Also ich denke, dass weniger das Ziel das Ziel als vielmehr der Weg dorthin das Ziel sein sollte!

Bei Wettbewerben ist es gerade eine besondere Regel, dass kein Kandidat vorher die Lösung kennt, da der Wettbewerb dann unfair wäre; wenn jedoch alle Teilnehmer ein Rätsel vorher sehen könnten, wäre es dennoch unfair, da nicht alle das gleiche Rätsel nehmen würden. Wäre auch diese (unwahrscheinliche) Möglichkeit der Fall, wäre der Wettbewerb wieder fair, da alle Teilnehmer die gleichen (Vor-)Bedingungen hätten! Das Rätsel müsste dann jedoch aus dem Wettbewerb genommen werden, da nicht mehr die Rätsellösefähigkeit über das Wohl und Wehe entscheiden würde, sondern nur irgendeine Memorierfähigkeit.

Ich würde mir übrigens immer das letzte Rätsel einprägen, da ich häufig beim letzten Rätsel anfange:-) Dazu müsste man natürlich vorher wissen, welches Rätsel wohl das Letzte ist!
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#9
Jens, es geht ja nicht darum, das als Option für künftige Meisterschaften oder Wettbewerbe zu diskutieren, sondern darum hypothetisch zu überlegen, welches Rätsel man sich warum aussuchen würde, sprich: Bei welchen Rätseln glaubst du, dass du was davon hättest, und bei welchen glaubst du das nicht?

Übrigens sehe ich es auch nicht als "unfair" an, wenn es diese Option wirklich gäbe. (Und bitte versteht mich nicht falsch - ich plädiere hier nicht dafür, sowas tatsächlich zu machen! Ich bleibe hier rein hypothetisch!) Wenn es Teil der Wettbewerbsregeln wäre, dann hätte jeder dieselbe Ausgangsbedingung. Es müsste sich halt jeder genau überlegen, wie er mit dieser Regel umgeht, damit er was davon hätte. Sind das ungleiche Bedingungen? Das sehe ich nicht.
Ich meine, wir haben bei jeder Meisterschaft wieder die Frage, ob bei Kakuro & Co. Notizen zu den möglichen Summen erlaubt sind. Sie sind, und zwar deshalb, weil derjenige, der sie im Kopf hat (sprich: memoriert), eh einen Vorteil hat. Teilnehmer, die mehr Lösungsstrategien memoriert haben, haben Vorteile. Allgemeiner: Leute, die schon mehr Rätsel gelöst haben. usw. All das geht in die Rätsellösefähigkeiten ein, ganz egal, ob es nun zum Kern der Lösefähigkeiten gehört oder nicht. Und man könnte noch weiter gehen: Bei Online-Wettbewerben sind die mit schnellerem Drucker im Vorteil, und vermutlich sogar die, die mit 10 Fingern sicher tippen können (für die Lösungseingabe). Aber all das sind halt Rahmenbedingungen für den jeweiligen Wettbewerb.
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#10
ich würd ein Rätsel nehmen, bei dem ich mir sicher bin, dass a) ich da Probleme habe und b) mir das reinschauen hilft.
In Frage kämen Kakuro, Schlange und Rechtecke. Wenn ich vorher weiss, dass sich der Schlangenverlauf so leicht einprägen lässt, schlag ich da zu. Ansonsten eher nicht, da ich davon ausgehen würde, dass ich das Rätsel auch mit der Info nicht lösen kann. Rechtecke weiss ich vorher nicht, dass es bei mir oben kritisch wird und nicht unten, wüsste also nicht unbedingt, was ich mir merken sollte.
Bei den Kakuros weiss ich, dass die kurzen Summen weitestgehend hinbekomme und es kritisch wird, wenn da eine sehr lange kommt. Deswegen weiss ich, dass es mir helfen würde, wenn ich mir die Reihenfolge der Ziffern der längsten Summe anschaue und merke, also die 45er Summe.
Ich denke schon, dass ich damit deutlich schneller bei dem Rätsel gewesen wäre.
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