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ein Trend und eine Frage
#11
(05.05.2010, 18:46)Calavera schrieb: Besonders letzterer Punkt interessiert mich. Lässt sich auch das statistisch belegen oder ist das nur ein Eindruck, den viele haben?

Hab's grad mal angeguckt. Der Schnitt bei Schönheit ist durchgängig knapp über 80%. Das ist vor der Freischaltung ganz leicht angestiegen und hinterher wieder ganz leicht gefallen, aber nichts, wo man groß was draus ablesen kann.
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#12
Calavera schrieb: "die Qualität der eingestellten Rätsel hat abgenommen (?) Lässt sich auch das statistisch belegen oder ist das nur ein Eindruck, den viele haben?" --

Statistisch belegen lässt sich nur etwas, was man auch messen kann. Sinkt die durchschnittliche Bewertung der einzelnen Aufgaben? [Wobei ich derartigen Bewertungen generell skeptisch gegenüberstehe, das sind soft facts, keine hard facts. Noch dazu, wenn die Anzahl der Bewerter so gering ist - 16 bis 25 Löser für die 5 schönsten Rätsel ist keine solide Grundlage.]

~ÔttÔ~
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#13
(05.05.2010, 18:56)~ÔttÔ~ schrieb: Abhilfe: Entweder Angebot reduzieren oder den Markt (also die aktiven Rätsellöser) vergrößern.

Also, zu diesem Punkt sehe ich noch eins, was man unbedingt beachten sollte: Den Markt kann man kaum vergrößern, wenn man das Angebot reduziert.
Anfängerrätsel dürften in Sachen "Schönheit" von den fortgeschrittenen Rätsellösern eher niedriger bewertet werden. Trotzdem müssen diese Rätsel unbedingt in ausreichend großem Umfang vorhanden sein, damit wir neue Rätselfreunde mit dem Rätselfieber anstecken können.
Ich bin gerade hier in Wernigerode bei der Vorbereitung der LM und da in engem Kontakt vor allem mit einer Schule, an der es großes Interesse gibt. Die verweise ich natürlich vor allem auf das Rätselportal (und daneben auf bernis und auch auf Ottos Seite). Aber wenn die dann da (fast) nur Rätsel finden, die Anfänger nicht lösen können, dann sind die schneller wieder weg, als sie da waren.
Was ganz riesige oder schwere Rätsel angeht (beispielsweise die Insel der Rätsel von berni - mit den im Rätselportal bin ich nicht auf dem Laufenden), da gibt's halt einfach eine zeitliche Grenze, wieviel einer machen kann. Bei der Insel bin ich immer noch nicht viel weiter als ich zehn Tage nach dem Start war, einfach weil ich keine Zeit habe. Trotzdem finde ich's toll, dass es das Teil gibt! Vielleicht brauch ich bis Weihnachten, bis ich durch bin. Na und? Dann hab ich eben länger daran Spaß.
Ähnlich mag es bei einem ganz schweren Rätsel im Rätselportal sein: Die Zahl derer, die es richtig gelöst haben, sagt ja noch nicht allzu viel darüber aus, wieviele Leute es sich möglicherweise täglich begeistert anschauen, es aber vielleicht einfach noch nicht rausgekriegt haben. Das mag frustrierend für den Autor sein, aber wenn er ein besonders schweres Rätsel machen wollte, dann zeigt sich daran vielleicht ja auch, dass er ganz einfach damit erfolgreich war!

Irgendwer - auch Otto? - hat geschrieben, dass die Frage ja nur geklärt werden müsste, wenn wir an die Grenzen des Speicherplatzes stoßen. Dem möchte ich mich anschließen. WENN mal tatsächlich das Problem auftritt, dass uns der Speicherplatz knapp wird, DANN kann man ja darüber nachdenken, ob man einige niedrig bewertete Rätsel löscht. Aber ansonsten ...
Wenn Rätsel weniger gelöst werden und die Rätselautoren daraufhin weniger einstellen, dann regelt sich das Problem ja vielleicht auch ganz von allein. Wenn nach einer längeren Pause mal wieder ein Rätsel kommt, werden sich sicher viele darauf stürzen, was dann wieder die Rätselautoren motiviert usw.
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#14
Die erste Statistik hatte ich so erwartet, es ist klar, dass bei einer größeren Auswahl von Rätseln weniger Löser auf ein einzelnes Rätsel kommen. Hinzu kommt der Effekt, dass man durch die verbesserte Suchfunktion sich nicht unbedingt auf die neuen Rätsel stürzt, sondern öfter auch mal ein älteres entdeckt, welches interessant aussieht.

Die zweite Statistik hat mich mehr überrascht, aber vielleicht gibt es auch jahreszeitliche Gründe. An den langen Herbstabenden wird mehr gerätselt, wenn die Tage wieder länger werden, zieht es die Leute wieder mehr zu anderen Freizeitaktivitäten. Man bräuchte einen längeren Beobachtungszeitraum um das zu verifizieren. Allerdings muss ich sagen. dass das Ergebnis sich mit meinem persönlichen Verhalten deckt. An das tägliche Ü-Rätsel habe ich mich gewöhnt, aber allgemein habe ich in den letzten Monaten weniger gerätselt und andere Hobbys waren wichtiger. Wenn dann noch eine interessante Optimieraufgabe kommt oder etwas ähnliches, bleibt keine Zeit mehr fürs Portal und die Insel bin ich noch gar nicht angegangen, aber auch das wird sich sicher wieder ändern.

Es ist zwar schon so, dass ich um bestimmte Rätsel einen Bogen mache, weil sie mir zu schwierig oder zu meta sind, oder aus anderen Gründen nicht meiner momentanen Stimmung entsprechen, aber wenn ich wirklich Lust zum Rätseln habe, finde ich reichlich Auswahl. Einen Grund irgendwie reglementierend einzugreifen sehe ich im Moment nicht.

Maulef
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#15
(05.05.2010, 18:56)~ÔttÔ~ schrieb: Meine Vermutung: die Anzahl der Löser ist konstant und die Zeit, die diese zum Lösen von Rätseln aufwenden ist limitiert, darum sinkt die Anzahl der gelösten Rätsel pro Zeiteinheit. (Diese Vermutung müsstest Du anhand der Daten validieren können.)

Ist aber nicht so:

[Bild: attachment.php?aid=159]

Hier ist auf der Y-Achse die Anzahl der Leute, die mindestens eine Lösung abgegeben haben, aufgetragen.


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#16
IQIQIQ schrieb: "Trotzdem müssen diese [leichten] Rätsel unbedingt in ausreichend großem Umfang vorhanden sein, damit wir neue Rätselfreunde mit dem Rätselfieber anstecken können. [...] Aber wenn die dann da (fast) nur Rätsel finden, die Anfänger nicht lösen können, dann sind die schneller wieder weg, als sie da waren." --

Darum gibt es ja die Einstufung nach Schwierigkeitsgrad hier und bei mir. Anfänger sollten natürlich mit den leichtesten Aufgaben anfangen.

Es gibt einen wesentlichen Unterschied zwischen dem Rätselportal und www.janko.at: Bei mir gibt es von den meisten Rätselarten viele Aufgaben, während es im Rätselportal fast nur Einzelanfertigungen gibt. Das Rätselportal ist für Freaks, die gerne immer wieder was Neues entdecken wollen. Die meisten Menschen sind aber keine Freaks, sondern "Freizeiträtsellöser", die froh sind, wenn sie herausgefunden haben, wie man an eine bestimmte Rätselart herangeht und die dieses Wissen dann auf 10 oder 100 weitere Aufgaben anwenden (und dabei zu schwierigeren Aufgaben fortschreiten). Das wird natürlich irgendwann langweilig, und dann wenden sie sich der nächsten Rätselart zu, von denen wieder viele Aufgaben gelöst werden.

Das haben auch die kommerziellen Rätselhefthersteller zur Kenntnis nehmen müssen. Dort gibt es aus gutem Grund auch nur bewährte und bekannte Rätselarten, kaum Einzelanfertigungen. Die Einzelaufgaben von Joachim Vetter in "Logisch" sind nach wenigen Ausgaben eingestellt wirden. Im "Feierabendrätsel" gab es gerade mal eine Seite mit Einzelaufgaben aus diversen Meisterschaften. Mit Rätseln wie denen Im Rätselportal kann man keinen Massenmarkt ansprechen.

Meine Statistiken zeigen auch ganz klar, dass die Beliebtheit der einzelnen Aufgaben sehr stark vom Zeitbedarf abhängt, der zum Lösen der Aufgaben notwendig ist (unabhängig vom Schwierigkeitsgrad!). Die meisten Menschen lösen Rätsel wohl nur so zwischendurch, beispielsweise in der Mittagspause. Wenige Leute sind bereit, mehr als 10 Minuten für das Lösen einer Aufgabe aufzuwenden. Ist eine Aufgabe in 10 Minuten nicht gelöst wird sie weggelegt. [Die Mitleser hier natürlich ausgenommen, aber die sind kein typisches Massenpublikum.]

Von der 10-Minuten-Regel gibt es Ausnahmen, beispielsweise Nonogramme. Bei Nonogrammen sind meine Besucher bereit, wesentlich mehr Zeit zu spendieren als bei Hochhäusern. Warum auch immer, manche Rätselarten scheinen suchterzeugend ("addictive") zu sein. Nonogramme gehören definitiv dazu.

~ÔttÔ~
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#17
Maulrf schrieb: "An den langen Herbstabenden wird mehr gerätselt, wenn die Tage wieder länger werden, zieht es die Leute wieder mehr zu anderen Freizeitaktivitäten." --

Definitiv nicht. Der stärksten Monate bei mir sind der Juni und der November. Im Jiu/August und um die Jahreswende merkt man ganz deutlich die "Ferienlöcher".

~ÔttÔ~
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#18
Berni schrieb: "Ist aber nicht so ... Hier ist auf der Y-Achse die Anzahl der Leute, die mindestens eine Lösung abgegeben haben, aufgetragen." --

Ist diem Anzahl der Besucher gesunken, die von Google zum Rätselportal geschickt werden? Ist die Anzahl der Neuanmeldungen pro Monat gesunken? Es gibt immer einen Schwund von ehemals regelmäßigen Besuchern, die durch neue ersetzt werden müssen.

~ÔttÔ~
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#19
(05.05.2010, 21:24)~ÔttÔ~ schrieb: Das haben auch die kommerziellen Rätselhefthersteller zur Kenntnis nehmen müssen. Dort gibt es aus gutem Grund auch nur bewährte und bekannte Rätselarten, kaum Einzelanfertigungen. Die Einzelaufgaben von Joachim Vetter in "Logisch" sind nach wenigen Ausgaben eingestellt wirden. Im "Feierabendrätsel" gab es gerade mal eine Seite mit Einzelaufgaben aus diversen Meisterschaften. Mit Rätseln wie denen Im Rätselportal kann man keinen Massenmarkt ansprechen.

Das hat/hatte meines Wissens ganz andere Gründe. Einer der wesentlichen Gründe, warum Einzelaufgaben kaum in diesen Heften vorkommen ist der, dass diese deutlich teurer sind und diesen Preis kaum jemand bezahlen will.
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#20
(05.05.2010, 21:24)~ÔttÔ~ schrieb: Das Rätselportal ist für Freaks, die gerne immer wieder was Neues entdecken wollen. Die meisten Menschen sind aber keine Freaks, sondern "Freizeiträtsellöser", die froh sind, wenn sie herausgefunden haben, wie man an eine bestimmte Rätselart herangeht

Otto, dem Argument kann ich natürlich auch zustimmen. Aus meinem Umfeld kam z.B. rund um die Sudokumeisterschaft immer wieder interessierte Reaktion von Leuten, die auch gerne Sudokus lösen (wie ich da dann erfahren habe). Naja, als ich denen dann Varianten gezeigt hab, wie die halt bei der Meisterschaft vorkommen (und die sind ja bei Sudoku gar nicht so heftig), da haben die sofort abgeblockt!

Allerdings: Bei der von mir angesprochenen Schule handelt es sich um ein Gegenbeispiel, das man auch sehen muss. Die haben da eine sehr erfolgreiche und aktive Begabtenförderung für Mathe. Und aus dem Kreis gibt es Interesse. Und die suchen natürlich nicht "Freizeit-Sudokus", die suchen die Herausforderung.
ABER: Auch Rätselfreaks, denen Sudokus, Kakuros und die paar Rundwege oder Zeltlager, die man in allgemeinen Rätselzeitschriften findet, nicht reichen und die was Neues suchen (also potentielle neue "Freaks" für uns), auch die brauchen, wenn sie das Rätselportal entdecken, "Einsteigerrätsel", also Rätsel, von denen sie vielleicht das eine oder andere auch mit ein bisschen Nachdenken auf Aufhieb lösen können. Wenn die da nur das superschwere Zeug finden, das für alle die toll ist, die schon auf Meisterschaften waren usw., dann sind die doch frustriert (und damit wieder weg!).
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