05.01.2009, 14:20
(05.01.2009, 05:41)euklid schrieb: Da der Wettbewerb als Training fuer die WPC ausgeschrieben ist, ist zu erwarten, dass auch die Top-Teilnehmer (uvo, Michael, Thomas Snyder,...) teilnehmen.
Ich fürchte, ich muß dich enttäuschen - ich habe am Samstag anderes vor und werde nicht teilnehmen können. Selbstverständlich werde ich mir die Rätsel irgendwann später, vermutlich ebenfalls unter Wettbewerbsbedingungen, anschauen.
Was den Trend zu leichteren Rätseln, bei denen es nur auf Geschwindigkeit ankommt, betrifft: Ich glaube nicht, daß solch ein Trend existiert. Bei nahezu allen Rätselmeisterschaften, die ich in den letzten Jahren miterlebt habe, gab es durchaus auch schwere, teils extrem schwere Rätsel zu lösen, wo es eben auch darauf ankam, versteckte Lösungswege zu finden. Allerdings ist mir aufgefallen, daß es in den WPC-Playoffs der letzten Jahre vorzugsweise leichte Rätsel gab - von den 17 Playoff-Rätseln aus Minsk konnte ich die Mehrheit in ca. 2-3 Minuten lösen. Eine Weltmeisterschaft nach zwei langen Rätseltagen auf diese Weise zu entscheiden, finde ich persönlich recht unbefriedigend.
Ich habe mir mal die Beispiele für den aktuellen Wettbewerb angeschaut; da sind einige Rätseltypen dabei, die mir gänzlich neu erscheinen. Daß die ersten Rätsel bei einem komplett neuen Rätseltyp eher einfach sind - gerade wenn es sich um eine Vorbereitung für die WPC handeln soll - finde ich dabei recht normal. Zugegeben, 41 Rätsel in 150 Minuten ist schon eine Menge.
Was mich hier mehr stört, ist dieser seltsame Optimierer am Ende. Da ich nicht erwarte, daß irgendjemand alle Rätsel löst - lohnt es sich denn, größere Mengen Zeit zu investieren, um eine Lösung zu optimieren, wenn man noch genügend andere Rätsel hat, die man stattdessen lösen könnte?
Hier könnte es eine sinnvolle Strategie sein, einfach ohne größeren Zeitaufwand irgendeine halbwegs vernünftige Lösung einzutragen, und sich dann wieder den regulären Rätseln zuwenden. Ob das möglich ist, weiß ich nicht, mit der Punktwertung habe ich mich noch gar nicht befaßt. Das Beispiel liefert jedenfalls maximal (3x4-0)/4 = 3.0 Punkte, selbst die optimale Lösung wäre also weniger wert als die meisten anderen Rätsel.
Bei einem der letzten 24-Stunden-Rätselmarathons in Budapest (2007 war es) gab es übrigens eine Runde, in der in 100 Minuten 100 Rätsel zu lösen waren. Damals waren in der Tat die meisten Rätsel sehr einfach und in einer Minute lösbar (der Topscore lag bei knapp 80 gelösten Rätseln). Ob diese Runde gut ankam, dazu könnte sich eventuell besser jemand äußern, der daran teilgenommen hat ;-)
Im Vergleich dazu ist hier ein Schnitt von 3:30-4:00 Minuten pro Rätsel doch enorm viel; da lassen sich doch einige schwierige Rätsel einbauen.
Grüße,
uvo