01.10.2018, 16:08
(01.10.2018, 15:05)Statistica schrieb:(01.10.2018, 12:43)jessica6 schrieb: Kann man denn nicht mehr Zeit vergeben, etwa 900 statt 90 Minuten? Das macht für die schnellen Löser keinen Unterschied, weil bei Gleichstand sowieso die Zeit entscheidet. So hätte auch ich noch die Chance, wenigstens "fertig" zu werden.
ibag hatte mal zwei solche Wettbewerbe mit 24 Stunden Lösezeit eingestellt. Da haben die Besten aber auch bis zu vier Stunden benötigt. Das Problem ist dabei, dass Du in der Rangliste diejenigen bevorteilst, die so viel Zeit am Stück haben (also mittelmäßige oder langsamere Rätsler dann 8-10 Stunden). Die Zeit hätte ich am Wochenende am Stück sicherlich nicht. Also eine Verzerrung gibt es dabei immer, dann finde ich es so wie bisher am Besten. 90 Minuten kann sich in dem Zeitraum jeder mal frei machen und dann ist es auch vergleichbar. Die Rätsel, die ich nicht geschafft habe, löse ich mit dem gleichen Spaß wie im Wettbewerb.
Das wirft die generelle Frage auf, welchen "Charakter" Online-Wettbewerbe haben sollen. Zunächst einmal: Die Rätsel stehen ja hinterher weiterhin online. Jeder Löser kann im Nachgang noch so viel Zeit reinstecken, wie er möchte. Die Verfügbarkeit sollte also kein ausschlaggebender Faktor sein.
Meine persönliche Vorliebe ist, dass bei einem Wettbewerb nicht (primär) die Lösezeit entscheidet, sondern die Anzahl - in Kombination mit Schwierigkeit, also Punkten - der gelösten Rätsel. Das ist übrigens etwas, was auch schon für Live-Events diskutiert wurde, z.B. was die Rundenzeiten bei den Logic Masters angeht. Dort ist die am häufigsten anzutreffende Philosophie, dass es zwar als Belohnung für besonders schnelle Löser einen Zeitbonus gibt, dass aber die Bonuspunkte nicht den Hauptanteil ausmachen und in der Tabelle nur so eine Art Feinjustierung bewirken.
(Ich fände es im Gegenteil sehr irritierend, wenn es dort eine Runde von, sagen wir, zwei Stunden Laufzeit gibt, damit alle "motiviert" sein können, die Rätselpunkte zu bekommen, während dann ein Teil der Teilnehmer 90 Minuten oder so warten muss. Denn auch dort sind die Leistungsunterschiede enorm, darüber sollte man sich nichts vormachen.)
Allgemein finde ich es sehr schwer, den Geschmack aller Teilnehmer zu finden, was die Austragungsmodalitäten angeht. Da hatte ich in der Vergangenheit auch schon zum Teil unschöne Diskussionen und bin seitdem etwas skeptisch, was so drastische Umstellungen angeht. Wenn es nur darum geht, dass die Teilnehmer in der Lage sind, alle Rätsel zu lösen, könnte man auf die zeitliche Beschränkung genauso gut gleich komplett verzichten. Aber auf der anderen Seite gibt es auch schon das Rätselportal. Insofern neige ich dazu, bei Wettbewerben das Konzept kleiner Zeitfenster beizubehalten.