Hallo,
da ich nun schon explizit als "Ausreißer" in der Diskussion erwähnt wurde, hier auch gleich mein Beitrag.
Zunächst einmal: Für mich waren die Meisterschaftsumstände insofern diesmal anders, als ich überhaupt keine Zeit zur Vorbereitung hatte (eigentlich erst ab der Zugfahrt nach Stuttgart). Bemerkbar gemacht hat sich das insbesondere in der JaTaHoKu-Runde, aber auch in den weiteren Rätselrunden, in welchen ungewöhnliche Rätsel, komplexe Regeln, Hybride u.ä. vorkamen. Meine Lieblingsrunde war die gemischte Runde, am wenigsten lagen mir die JaTaHoKus - und Jörg hat zweifellos recht, dass diese Wahrnehmung auch teilweise auf meinen persönlichen Ergebnissen basiert.
Was die Einschätzung der Schwierigkeit angeht: Grundsätzlich kann man als Rätselautor "Schwierigkeit" (als Oberbegriff gemeint) auf verschiedene Weise erzeugen, z.B. durch die Auswahl der Rätselarten, durch die Größe der Rätselgitter, durch schwierige Lösungsschritte, durch einen besonders schmalen Verlauf des Lösungsweges usw. Engpässe im Lösungsverlauf sind nach meinen Erfahrungen am gefährlichsten, da sie eine besonders hohe Streuung verursachen: Entweder man findet die kritischen Schritte, oder man findet sie nicht, und das verursacht nun mal mehr Varianz als einfach nur schwierige Einzelschritte, welche die Lösungszeiten in die Länge ziehen.
Mit schwierigen Rätseln im allgemeinen habe ich kein so großes Problem, aber meine Wahrnehmung bei dieser Meisterschaft war nun konkret, dass die Schwierigkeit sehr oft von solchen Engpässen zu stammen schien. (Mehrere Male hatte ich den Eindruck, die Autoren haben sich Mühe gegeben, so wenig Hinweise wie möglich vorzugeben, z.B. indem sie selbst bei ohnehin vorgabearmen Rätsel noch Zahlen durch Fragezeichen ersetzt haben.)
Die Engpässe haben dazu geführt, dass ich im Wettbewerb meine Strategie radikal verändert habe: Nachdem ich mehrmals mit logischen Herangehensweisen gescheitert bin (in einigen Runden habe ich mich jeweils bei dem teuersten Rätsel aufgehängt), war ich mehr zu Fallunterscheidungen und zu reinem "Probieren" übergegangen - Hintergrund war, auch wenn es drastisch klingt, dass ich im Rahmen einer Deutschen Meisterschaft einfach das bestmögliche Ergebnis erzielen wollte, egal wie. In den besagten Fällen kann ich nun im nachhinein auch nicht sagen, wie gelungen die logischen Lösungswege waren, weil ich es gar nicht erst mit Logik versucht habe. Das finde ich nachträglich etwas schade, war aber wie abgedeutet durch den Meisterschaftscharakter motiviert.
Wie gesagt, Schwierigkeit an sich halte ich nicht für dramatisch, aber in diesem Jahr fand ich es - unabhängig von der Schwierigkeit im allgmeinen - deutlich anstrengender als sonst, die Ansätze und Einstiege zu den Rätseln zu finden. Ich möchte annehmen, dass darin die eigentliche Frustration mancher Teilnehmer begründet ist. Insofern hätte der Meisterschaft in meinen Augen noch eine Runde mit "neutraleren" Rätseln gut getan.
Viele Grüße
Roland
da ich nun schon explizit als "Ausreißer" in der Diskussion erwähnt wurde, hier auch gleich mein Beitrag.
Zunächst einmal: Für mich waren die Meisterschaftsumstände insofern diesmal anders, als ich überhaupt keine Zeit zur Vorbereitung hatte (eigentlich erst ab der Zugfahrt nach Stuttgart). Bemerkbar gemacht hat sich das insbesondere in der JaTaHoKu-Runde, aber auch in den weiteren Rätselrunden, in welchen ungewöhnliche Rätsel, komplexe Regeln, Hybride u.ä. vorkamen. Meine Lieblingsrunde war die gemischte Runde, am wenigsten lagen mir die JaTaHoKus - und Jörg hat zweifellos recht, dass diese Wahrnehmung auch teilweise auf meinen persönlichen Ergebnissen basiert.
Was die Einschätzung der Schwierigkeit angeht: Grundsätzlich kann man als Rätselautor "Schwierigkeit" (als Oberbegriff gemeint) auf verschiedene Weise erzeugen, z.B. durch die Auswahl der Rätselarten, durch die Größe der Rätselgitter, durch schwierige Lösungsschritte, durch einen besonders schmalen Verlauf des Lösungsweges usw. Engpässe im Lösungsverlauf sind nach meinen Erfahrungen am gefährlichsten, da sie eine besonders hohe Streuung verursachen: Entweder man findet die kritischen Schritte, oder man findet sie nicht, und das verursacht nun mal mehr Varianz als einfach nur schwierige Einzelschritte, welche die Lösungszeiten in die Länge ziehen.
Mit schwierigen Rätseln im allgemeinen habe ich kein so großes Problem, aber meine Wahrnehmung bei dieser Meisterschaft war nun konkret, dass die Schwierigkeit sehr oft von solchen Engpässen zu stammen schien. (Mehrere Male hatte ich den Eindruck, die Autoren haben sich Mühe gegeben, so wenig Hinweise wie möglich vorzugeben, z.B. indem sie selbst bei ohnehin vorgabearmen Rätsel noch Zahlen durch Fragezeichen ersetzt haben.)
Die Engpässe haben dazu geführt, dass ich im Wettbewerb meine Strategie radikal verändert habe: Nachdem ich mehrmals mit logischen Herangehensweisen gescheitert bin (in einigen Runden habe ich mich jeweils bei dem teuersten Rätsel aufgehängt), war ich mehr zu Fallunterscheidungen und zu reinem "Probieren" übergegangen - Hintergrund war, auch wenn es drastisch klingt, dass ich im Rahmen einer Deutschen Meisterschaft einfach das bestmögliche Ergebnis erzielen wollte, egal wie. In den besagten Fällen kann ich nun im nachhinein auch nicht sagen, wie gelungen die logischen Lösungswege waren, weil ich es gar nicht erst mit Logik versucht habe. Das finde ich nachträglich etwas schade, war aber wie abgedeutet durch den Meisterschaftscharakter motiviert.
Wie gesagt, Schwierigkeit an sich halte ich nicht für dramatisch, aber in diesem Jahr fand ich es - unabhängig von der Schwierigkeit im allgmeinen - deutlich anstrengender als sonst, die Ansätze und Einstiege zu den Rätseln zu finden. Ich möchte annehmen, dass darin die eigentliche Frustration mancher Teilnehmer begründet ist. Insofern hätte der Meisterschaft in meinen Augen noch eine Runde mit "neutraleren" Rätseln gut getan.
Viele Grüße
Roland