16.06.2016, 01:43
Dann möcht ich auch noch einmal etwas ausführlicher zu den Rätseln Stellung beziehen:
Ich bin dabei ziemlich zwiegespalten. Zunächst einmal denke ich nicht, dass die LM unsere beste Werbung sind (oder sein sollten). Ich denke, die LM sind dafür da den besten Rätsler Deutschlands zu finden und dabei einer ordentlichen Zahl Rätsel-Vorgeschädigten die Möglichkeit zu geben, sich unter Wettbewerbsbedingungen mit Rätseln und anderen Rätslern zu messen. Wer teilnimmt, sollte schon auf Grund der Quali und anderer Wettbewerbe, an denen er/sie schon teilgenommen hat, in etwa wissen, was für Platzierungen realistisch sein könnten.
Auf der anderen Seite sind Nullrunden natürlich immer unbefriedigend und auch die Leser am unteren Ende der Tabelle sollten die Gelegenheit für Erfolgserlebnisse bekommen. Wie sehr man sich aber von Runden mit wenig Punkten frusten lässt, liegt zu einem guten Teil auch an der Person selbst, vor allem, wenn man aus allen Richtungen die Bestätigung hört, dass die Rätsel im Schnitt ziemlich schwer sind (und das nach zwei Runden auch auf der Tabelle bestätigt sieht).
Ich denke, dass alle Rätsel mit dem richtigen Ansatz in einer der Punktzahl angemessenen Zeit gelöst werden können. Das Knifflige ist, dass das Finden vom Ansatz (oder den Ansätzen bei manchen größeren Rätseln) oft zwingend für eine gute Zeit notwendig war. Brute-Force-Fallunterscheidungen sind vermutlich bei den meisten Rätseln dieser LM langsamer als ein nicht ganz flüssiger, logischer Lösungsweg gewesen. Bei manchen Rätseln sogar viel langsamer.
Das finde ich einerseits für eine Meisterschaft großartig. Die Ungarn haben beispielsweise ein Finale bei einer WM (ich weiß nicht welche, aber es war ein Duell zwischen Palmer und uvo) komplett aus solchen Rätseln zusammen gesetzt, weil sie der Meinung waren, dass das am geeignetsten ist, den besten Rätsler zu finden.
Zum anderen birgt es für die Teilnehmer natürlich ein großes Risiko. Schafft man es, rechtzeitig zu erkennen, dass man ein Rätsel besser nicht angeht bzw. weiter löst? Das kann in der Tat für viel Frust sorgen.
Wie ich zwischen den beiden Extremen abwägen soll, weiß ich selber nicht. Ich denke, durch die verschiedenen Autoren der LM ist es ganz schön, dass wir mal mehr in der einen, das andere mal mehr in der anderen Richtung unterwegs sind.
Konkret kann ich etwas zu ein paar der genannten Rätsel sagen: Das Krypto-JaTaHoKu habe ich im Wettbewerb in vermutlich akzeptabler Zeit geschafft, während ich beim Rätsel 2 der Runde vermutlich über eine Stunde gebraucht hätte, weil ich den sehr schönen Einstieg wahrscheinlich nicht gefunden hätte. Das Summen habe ich am Samstag nicht angerührt, weil ich mich beim Summen nicht so sicher fühle, bin gestern aber ohne eine einzige Fallunterscheidung durchgekommen und denke, dass jemand, der gut in dem Typ ist, auch eine vernünftige Zeit erzielen kann. Das Kellerrätsel Schlange/Japanische Summen hab ich im Wettbewerb ohne größere Probleme lösen können, denke aber auch, dass man hier ohne den richtigen Ansatz ziemlich aufgeschmissen ist.
Insgesamt habe ich für geschätzt 85% der Rätsel Ansätze gefunden, mit denen sie vermutlich in ihren Punkten angemessener Zeit gelöst werden können. Bei den restlichen bin ich zuversichtlich, dass es diese Ansätze auch gibt, sie sich mir nur nicht gezeigt haben. Insofern hab ich das Gefühl, dass es zumindest keine Ausreißer bei den Rätseln gab. Sie machten einem alle das Leben schwer, wenn man den Ansatz nicht gesehen hat.
Ich bin überzeugt, dass die Autoren nach dem Feedback der Testlöser die Rätsel nach besten Wissen und Gewissen ausgewählt haben. Vielleicht mit einer Idee zu viel Respekt vor uvos Lösungsgeschwindigkeit - aber es gab auch schon WMs, bei denen es kaum oder keine vorzeitigen Abgaben gab. Müsste ich raten, würde ich sagen, dass die Testlösezeiten gehörig gestreut haben, eben weil es darauf ankommt, wann (ob) man die Ansätze findet. Das macht es für jeden Autor schwierig, die Runden zu planen - erst Recht für Autoren, die das erste Mal eine Meisterschaft stemmen.
Unterm Strich kann ich sagen, dass ich glaub ich noch keine Meisterschaft mit schöneren Rätseln hatte, und ich hoffe, dass möglichst viele Teilnehmer das ebenso sehen und damit ihr eventueller Frust über den gnadenlos engen Lösungspfad vieler Rätsel ausgeglichen wird.
Gute Nacht,
Calavera
Ich bin dabei ziemlich zwiegespalten. Zunächst einmal denke ich nicht, dass die LM unsere beste Werbung sind (oder sein sollten). Ich denke, die LM sind dafür da den besten Rätsler Deutschlands zu finden und dabei einer ordentlichen Zahl Rätsel-Vorgeschädigten die Möglichkeit zu geben, sich unter Wettbewerbsbedingungen mit Rätseln und anderen Rätslern zu messen. Wer teilnimmt, sollte schon auf Grund der Quali und anderer Wettbewerbe, an denen er/sie schon teilgenommen hat, in etwa wissen, was für Platzierungen realistisch sein könnten.
Auf der anderen Seite sind Nullrunden natürlich immer unbefriedigend und auch die Leser am unteren Ende der Tabelle sollten die Gelegenheit für Erfolgserlebnisse bekommen. Wie sehr man sich aber von Runden mit wenig Punkten frusten lässt, liegt zu einem guten Teil auch an der Person selbst, vor allem, wenn man aus allen Richtungen die Bestätigung hört, dass die Rätsel im Schnitt ziemlich schwer sind (und das nach zwei Runden auch auf der Tabelle bestätigt sieht).
Ich denke, dass alle Rätsel mit dem richtigen Ansatz in einer der Punktzahl angemessenen Zeit gelöst werden können. Das Knifflige ist, dass das Finden vom Ansatz (oder den Ansätzen bei manchen größeren Rätseln) oft zwingend für eine gute Zeit notwendig war. Brute-Force-Fallunterscheidungen sind vermutlich bei den meisten Rätseln dieser LM langsamer als ein nicht ganz flüssiger, logischer Lösungsweg gewesen. Bei manchen Rätseln sogar viel langsamer.
Das finde ich einerseits für eine Meisterschaft großartig. Die Ungarn haben beispielsweise ein Finale bei einer WM (ich weiß nicht welche, aber es war ein Duell zwischen Palmer und uvo) komplett aus solchen Rätseln zusammen gesetzt, weil sie der Meinung waren, dass das am geeignetsten ist, den besten Rätsler zu finden.
Zum anderen birgt es für die Teilnehmer natürlich ein großes Risiko. Schafft man es, rechtzeitig zu erkennen, dass man ein Rätsel besser nicht angeht bzw. weiter löst? Das kann in der Tat für viel Frust sorgen.
Wie ich zwischen den beiden Extremen abwägen soll, weiß ich selber nicht. Ich denke, durch die verschiedenen Autoren der LM ist es ganz schön, dass wir mal mehr in der einen, das andere mal mehr in der anderen Richtung unterwegs sind.
Konkret kann ich etwas zu ein paar der genannten Rätsel sagen: Das Krypto-JaTaHoKu habe ich im Wettbewerb in vermutlich akzeptabler Zeit geschafft, während ich beim Rätsel 2 der Runde vermutlich über eine Stunde gebraucht hätte, weil ich den sehr schönen Einstieg wahrscheinlich nicht gefunden hätte. Das Summen habe ich am Samstag nicht angerührt, weil ich mich beim Summen nicht so sicher fühle, bin gestern aber ohne eine einzige Fallunterscheidung durchgekommen und denke, dass jemand, der gut in dem Typ ist, auch eine vernünftige Zeit erzielen kann. Das Kellerrätsel Schlange/Japanische Summen hab ich im Wettbewerb ohne größere Probleme lösen können, denke aber auch, dass man hier ohne den richtigen Ansatz ziemlich aufgeschmissen ist.
Insgesamt habe ich für geschätzt 85% der Rätsel Ansätze gefunden, mit denen sie vermutlich in ihren Punkten angemessener Zeit gelöst werden können. Bei den restlichen bin ich zuversichtlich, dass es diese Ansätze auch gibt, sie sich mir nur nicht gezeigt haben. Insofern hab ich das Gefühl, dass es zumindest keine Ausreißer bei den Rätseln gab. Sie machten einem alle das Leben schwer, wenn man den Ansatz nicht gesehen hat.
Ich bin überzeugt, dass die Autoren nach dem Feedback der Testlöser die Rätsel nach besten Wissen und Gewissen ausgewählt haben. Vielleicht mit einer Idee zu viel Respekt vor uvos Lösungsgeschwindigkeit - aber es gab auch schon WMs, bei denen es kaum oder keine vorzeitigen Abgaben gab. Müsste ich raten, würde ich sagen, dass die Testlösezeiten gehörig gestreut haben, eben weil es darauf ankommt, wann (ob) man die Ansätze findet. Das macht es für jeden Autor schwierig, die Runden zu planen - erst Recht für Autoren, die das erste Mal eine Meisterschaft stemmen.
Unterm Strich kann ich sagen, dass ich glaub ich noch keine Meisterschaft mit schöneren Rätseln hatte, und ich hoffe, dass möglichst viele Teilnehmer das ebenso sehen und damit ihr eventueller Frust über den gnadenlos engen Lösungspfad vieler Rätsel ausgeglichen wird.
Gute Nacht,
Calavera