15.04.2016, 20:51
(15.04.2016, 08:07)Hausigel schrieb: Das Verhältnis Punkte pro Zeitaufwand ist allerdings nicht konstant, sondern neigt sich deutlich in Richtung der leichteren Rätsel. Beispielsweise liegt das Punkteverhältnis zwischen den Pentominos und dem Rundweg bei 7:1, aber die meisten Teilnehmer brauchen mehr als die siebenfache Zeit zum Lösen.
Man kann das ungefähr so interpretieren, dass es neben einer annähernd stabilen Relation zwischen Zeitaufwand und Punkten noch einen "Bonus" für jedes gelöste Rätsel gibt. Zum Beispiel hat uvo die Analogie vorgeschlagen, dass man von jedem Rätsel vorübergehend fünf Punkte wegrechnet (dann kommt das Verhältnis besser hin) und dafür am Ende noch fünf Punkte für jedes gelöste Rätsel dazubekommt.
Ich halte das grundsätzlich für eine sinnvolle Denkweise; so werden - bei etwa gleicher "Leistung" - diejenigen Teilnehmer begünstigt, die mehr Rätsel gelöst haben, die also vielseitiger sind.
Dazu wollte ich auch noch was schreiben. Meiner Erfahrung nach tendieren die schnellen Rätsel ohnehin schon dazu, dass es dafür mehr Punkte gibt als für die schweren, relativ zum Zeitaufwand. Möglicherweise liegt das daran, dass man bei schweren Rätseln mehr Möglichkeiten hat, sich zu vertun und die Ergebnisse der Testlöser, die dann ein Rätsel nicht oder in exorbitanter Zeit gelöst haben, schnell unter den Tisch fallen oder allenfalls marginal berücksichtigt werden.
Ich finde es nicht gut, wenn man diesen Trend noch verstärkt, indem man jedem Rätsel 5 Extrapunkte gibt - im Gegenteil, ich versuche bei Wettbewerben diesen Trend zu mildern, indem ich bei leichten Rätseln verstärkt ab- und bei schweren verstärkt aufrunde. Insbesondere missfällt mir, wenn man solche Extrapunkte, die den Wert einzelner Rätsel verzerren, nicht im Vorfeld ankündigt. Bei einem fairen Wettbewerb sollte es egal sein, welche Rätsel man löst.
Das Vielseitigkeitsargument kann ich auch nicht nachvollziehen. Warum soll jemand besser sein, der viele kleine Rätsel löst, als jemand, der ein schweres geknackt hat, was ein anderer vielleicht überhaupt nicht lösen kann?
Zitat:Es kam mir übrigens auch von der reinen Wahrnehmung her relativ albern vor, bei einem Minimum von 10 Punkten für leichte Rätsel die schwierigen mit 100 oder sogar 150 zu bewerten.
Finde ich nicht. Wenn die leichten mit 10 Punkte deutlich überbewertet sind - ich vermute mal, dass die ersten beiden Rätsel unter 5 Punkten beim Ausrechnen des Schnitts der Testlöser lagen - dann muss es halt auch für die schweren angemessene Punkte geben, auch wenn die dann dreistellig werden. Das Problem liegt hier nicht bei den vielen Punkten für die schweren Rätsel, sondern bei den viel zu vielen Punkten für die leichten.