14.05.2010, 15:13
Nachdem ich jetzt in den letzten Wochen viele Rätsel gelöst habe (und viele andere nur angeschaut und wieder weggelegt), fühle ich mich qualifiziert genug, auch meine Meinung zu äußern. Es sind mehrere Aspekte, die mich derzeit am Rätselportal stören:
1. Zuviele Metarätsel.
Eines der Axiome von logischen Rätseln lautet, daß jedes Rätsel eine eindeutige Lösung haben muß. Das ist bei Metarätseln naturgemäß schwierig, weil eben nicht genau vorgegeben ist, was man eigentlich machen muß. Insofern muß ein gutes Metarätsel meiner Ansicht nach zwei Bedingungen erfüllen: Erstens braucht es Anhaltspunkte, in welche Richtung man überhaupt denken muß, und zweitens muß die beabsichtigte Lösung zumindest im Nachhinein zweifelsfrei als solche erkennbar sein. Sobald eine andere Regelinterpretation existiert, die ähnlich plausibel ist wie die gesuchte - und das liegt naturgemäß immer im Auge des Betrachters - ist das Rätsel als fehlerhaft anzusehen.
Etliche Metarätsel im Portal erfüllen diese Kriterien meiner Ansicht nach nicht.
2. Zuviele Fallunterscheidungen.
Rätseln, die keinen anderen logischen Zugang anbieten als Fallunterscheidungen, kann ich persönlich nichts abgewinnen - ein berüchtigtes Beispiel ist das orthogonale Sudoku.
3. Zu komplizierte Anleitungen.
Mir sind in letzter Zeit zahlreiche Rätsel begegnet, bei denen ich fürs Verstehen der Anleitung mehr Zeit benötigt habe als fürs eigentliche Lösen. Da gibt es zum Beispiel Rätsel, die Elemente aus vielen verschiedenen Rätseltypen kombinieren - aber sobald man dann einmal verstanden hat, worum es geht, ist der eigentliche Lösevorgang eine Sache von wenigen Minuten. Oftmals verwendet man dann auch gar nicht alle der gegebenen Informationen, weil das Rätsel auch so schon eindeutig lösbar ist.
Wenn mir ein neuer Rätseltyp begegnet, dann finde ich es spannend, herauszufinden, wie dieser Rätseltyp funktioniert, welche Arten von Lösungsansätzen und Schlußweisen es gibt. Das geht aber nicht, wenn man von jedem Rätseltyp nur ein einziges Exemplar kennenlernt - und bei der Fülle von Varianten im Rätselportal, insbesondere zu Rundwegen und Sudokus, geht nunmal das einzelne Rätsel unter, so daß man keine Chance hat, sich mit einer besonders interessanten Variante länger zu beschäftigen. Das finde ich schade.
Ich habe den Eindruck, daß es ein Sport geworden ist, möglichst viele Variationen hervorzubringen, und möglichst ausgefallene Kombinationen zu erzeugen. Meiner Meinung nach sollte das Ziel genau in der entgegengesetzten Richtung liegen - mit möglichst einfachen Regeln einen Rätseltyp zu erzeugen, der eine große Vielfalt an Rätseln und Lösungstechniken liefern kann (so wie es Serkan letztes Jahr mit dem Tapa gelungen ist). In diese Richtung würde ich gern steuern, ich weiß aber nicht, wie.
(Angesichts der Kommentare und Bewertungen im Portal bin ich mir auch nicht sicher, ob meine Ansicht von vielen Lösern geteilt wird.)
Und noch ein Punkt zum Abschluß: Bei vielen Rätselautoren habe ich den Eindruck, daß ein Rätsel, sobald es fertig ist, sofort veröffentlicht wird. Macht doch beim nächsten Mal folgendes: Sobald das Rätsel fertig ist, laßt ihr es erstmal liegen, schaut es euch am nächsten Tag nochmal an und versucht es zu verbessern.
Grüße,
uvo
1. Zuviele Metarätsel.
Eines der Axiome von logischen Rätseln lautet, daß jedes Rätsel eine eindeutige Lösung haben muß. Das ist bei Metarätseln naturgemäß schwierig, weil eben nicht genau vorgegeben ist, was man eigentlich machen muß. Insofern muß ein gutes Metarätsel meiner Ansicht nach zwei Bedingungen erfüllen: Erstens braucht es Anhaltspunkte, in welche Richtung man überhaupt denken muß, und zweitens muß die beabsichtigte Lösung zumindest im Nachhinein zweifelsfrei als solche erkennbar sein. Sobald eine andere Regelinterpretation existiert, die ähnlich plausibel ist wie die gesuchte - und das liegt naturgemäß immer im Auge des Betrachters - ist das Rätsel als fehlerhaft anzusehen.
Etliche Metarätsel im Portal erfüllen diese Kriterien meiner Ansicht nach nicht.
2. Zuviele Fallunterscheidungen.
Rätseln, die keinen anderen logischen Zugang anbieten als Fallunterscheidungen, kann ich persönlich nichts abgewinnen - ein berüchtigtes Beispiel ist das orthogonale Sudoku.
3. Zu komplizierte Anleitungen.
Mir sind in letzter Zeit zahlreiche Rätsel begegnet, bei denen ich fürs Verstehen der Anleitung mehr Zeit benötigt habe als fürs eigentliche Lösen. Da gibt es zum Beispiel Rätsel, die Elemente aus vielen verschiedenen Rätseltypen kombinieren - aber sobald man dann einmal verstanden hat, worum es geht, ist der eigentliche Lösevorgang eine Sache von wenigen Minuten. Oftmals verwendet man dann auch gar nicht alle der gegebenen Informationen, weil das Rätsel auch so schon eindeutig lösbar ist.
Wenn mir ein neuer Rätseltyp begegnet, dann finde ich es spannend, herauszufinden, wie dieser Rätseltyp funktioniert, welche Arten von Lösungsansätzen und Schlußweisen es gibt. Das geht aber nicht, wenn man von jedem Rätseltyp nur ein einziges Exemplar kennenlernt - und bei der Fülle von Varianten im Rätselportal, insbesondere zu Rundwegen und Sudokus, geht nunmal das einzelne Rätsel unter, so daß man keine Chance hat, sich mit einer besonders interessanten Variante länger zu beschäftigen. Das finde ich schade.
Ich habe den Eindruck, daß es ein Sport geworden ist, möglichst viele Variationen hervorzubringen, und möglichst ausgefallene Kombinationen zu erzeugen. Meiner Meinung nach sollte das Ziel genau in der entgegengesetzten Richtung liegen - mit möglichst einfachen Regeln einen Rätseltyp zu erzeugen, der eine große Vielfalt an Rätseln und Lösungstechniken liefern kann (so wie es Serkan letztes Jahr mit dem Tapa gelungen ist). In diese Richtung würde ich gern steuern, ich weiß aber nicht, wie.
(Angesichts der Kommentare und Bewertungen im Portal bin ich mir auch nicht sicher, ob meine Ansicht von vielen Lösern geteilt wird.)
Und noch ein Punkt zum Abschluß: Bei vielen Rätselautoren habe ich den Eindruck, daß ein Rätsel, sobald es fertig ist, sofort veröffentlicht wird. Macht doch beim nächsten Mal folgendes: Sobald das Rätsel fertig ist, laßt ihr es erstmal liegen, schaut es euch am nächsten Tag nochmal an und versucht es zu verbessern.
Grüße,
uvo