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17. WPC 2008 in Minsk
#31
Die Ergebnisse sind jetzt auch seit gestern auf der offiziellen Homepage online:

http://wpc2008.org/results

Immer noch sehr beeindruckend, was uvo da vollbracht hat Cool

Gruß: Jörg
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#32
Zum Finale hat ja euklid schon einiges geschrieben, trotzdem hier noch ein paar Gedanken aus meiner Sicht.

Der Finaltag begann positiv und negativ - positiv natürlich meine 200 Punkte Vorsprung auf Platz 2 (die sich im Finale in ca. 5 Minuten Zeitdifferenz bemerkbar machen würden), negativ leider Platz 4 in der Teamwertung, da hatte ich mehr erwartet und erhofft.

Der "Puzzle Pool" mit 17 Rätseln, aus denen in jeder Runde 3 gewählt würden, bestand aus lauter Rätseln, die im Laufe des Wettbewerbs schonmal dran waren, so daß es in keinem Fall zu Unklarheiten oder Mißverständnissen kommen würde. Bei einigen der Rätsel war ich sehr zuversichtlich, zB Chaos - ein Rätsel, bei dem das Verständnis des Springers im Schachspiel wesentlich war, hier hatte ich als erfahrener Schachspieler natürlich Vorteile. Auch die Kakuro-Varianten bereiteten mir keine Sorge, trotz des mißglückten Einstands in der Welcome-Runde.
Bei einigen Rätseln dagegen fühlte ich mich eher unwohl, beispielsweise Striped Snake oder Countries; zwar konnte ich beides im Lauf der WM lösen, dennoch hätten beides sehr unangenehme Rätsel werden können.

Bereits in der ersten Runde kristallisierte sich heraus, daß die Rätsel wohl relativ leicht sein würden, daß also die Zeitlimits (17 Minuten für 3 Rätsel oder 30 Minuten für 5 Rätsel im Finale) nicht benötigt würden. Das war eher vorteilhaft für mich - je leichter die Rätsel, desto stärker fallen meine 5 Minuten Bonus ins Gewicht.

Nach und nach schieden sowohl die potentiell unbequemen Rätsel als auch die gefährlichen Gegner aus, so daß ich recht zuversichtlich ins Finale ging: Roger Barkan hatte ich bereits mehrfach in Playoffs geschlagen, vor Hideaki Jo hatte ich auch keine Angst - ich weiß nicht warum, aber in Finals waren die Japaner bisher nie erfolgreich (beispielsweise waren letztes Jahr zwei Japaner ins Finale der besten 5 eingezogen, um dann die Plätze 4 und 5 zu belegen). Mehmet Murat Sevim (Türkei) und Peter Hudák (Slowakei) waren eher unbekannte Größen. Mehr Sorgen hätten mir Thomas Snyder, Wei-Hwa Huang oder auch Michael Ley bereitet - die Playoffs bei den Logic Masters der letzten Jahre waren immer sehr knapp.

Das Finale verlief dann auch recht unspektakulär: drei der fünf Rätsel (Hundred, Halfdominoes, Mastermind in Line) waren relativ leicht, beim Circled Sums hatte ich mich einmal verrechnet (10 ist nicht 6+4, wenn man bereits einen Summanden 1 hat...), was sich jedoch leicht korrigieren ließ. Lediglich das Arrows-Rätsel war etwas schwerer, und bot auch nicht allzuviele logische Zugänge; stattdessen fand ich jedoch einen Ansatz für eine Fallunterscheidung, bei dem beide Fälle sehr viel Information lieferten, was dann auch relativ zügig zur Lösung führte.

Generell gefiel mir der Modus ganz gut - was vielleicht auch daran lag, daß die Plazierungen vor den Playoffs im wesentlichen erhalten blieben (beispielsweise hat sich an den Plätzen 1 bis 6 überhaupt nichts geändert). Ich bin kein Freund von Playoffs, welche die Reihenfolge komplett durcheinanderwirbeln; meines Erachtens sollten zwei lange Tage mit vielen Rätseln mehr Gewicht haben als vergleichsweise kurze Playoffrunden. Hier konnte man auf keinen Fall mehr als 4 Plätze verlieren, dafür aber unter Umständen etliche Plätze gutmachen - was in der Praxis nicht vorkam, niemand schaffte es, mehr als eine Playoffrunde zu gewinnen.

Ein Ansatz für Verbesserungen wäre der Schwierigkeitsgrad der Rätsel. Bei der Auswahl der Rätsel haben die Teilnehmer keinerlei Anhaltspunkte, wie schwer die Rätsel sind, und der Schwierigkeitsgrad schwankte teilweise erheblich. Idealerweise sind alle Rätsel etwa gleich schwer - was natürlich praktisch kaum umsetzbar ist. Eine andere Idee wäre, die Rätsel in drei Gruppen einzuteilen (leicht - mittel - schwer), und dafür zu sorgen, daß in jeder Runde des Finals ein leichtes, ein mittleres und ein schweres gewählt werden müssen. Aber auch das dürfte kompliziert werden, da die Einschätzung des Schwierigkeitsgrades immer sehr subjektiv ist.

Alles in allem: es war eine tolle WM mit sehr schönen Rätseln!

Grüße,
uvo
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#33
Klingt wirklich toll, danke für die ausführlichen Berichte.
Ich hoffe sehr, dass ich nächstes Jahr auch wieder dabei sein kann (obwohl ich bei der Finalrunde eher als Zuschauer aktiv bin Wink
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#34
Vielen lieben Dank an unser Weltmeisterschaftsteam für die Grüße aus Minsk.
Abgesehen davon, dass ich noch nie eine Karte aus Weissrussland erhalten habe, uns diese somit wahrscheinlich zeitlebens ein Unikat bleiben wird, habe ich mich sehr über diese nette Geste gefreut.
Bei dem gewählten Motiv der Karte stellt sich die Frage, was ihr denn im Anschluss an die Rätselstunden so in Minsk gemacht habt.Wink

LG aus Ingolstadt
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#35
(11.11.2008, 10:07)Luigi schrieb: Bei dem gewählten Motiv der Karte stellt sich die Frage, was ihr denn im Anschluss an die Rätselstunden so in Minsk gemacht habt.Wink

Soweit mir bekannt, war die Auswahl an Karten, sagen wir mal, sehr gering...
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#36
Das Protokoll der Generalversammlung der WPF, die in Minsk stattgefunden hat, ist jetzt online:
http://www.worldpuzzle.org/championships...eport.html
Protokollführer war Will Shortz.

Viele Grüße, Johannes
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