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BOHCS
#21
(03.06.2014, 06:03)kiwijam schrieb: I suppose all solutions have to do this, but my path was one of the longest. Well done Philipp for finding the shortest path.

Actually, your solution is only two moves longer than the shortest path.

Philipps solution only seems shorter because he inserted commas and spaces for better clarity, and the contest engine cut it off after 50 characters - I'm sure he entered a correct solution, so I awarded him full points.
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#22
Weiter im Text Smile

Juli: Infektion

Nach Silkes letztem Kommentar fühlt es sich zwar falsch an, das zu schreiben, aber ich halte die Infektion für eines der schwächeren Rätsel dieses Wettbewerbs...

Die ringförmige Struktur funktionierte meines Erachtens nicht so prickelnd, da ich an mehreren Stellen Löcher in die Wände einbauen mußte - und zwar so, daß an fast jedem dieser Durchbrüche 3en stehen. Das führte letztendlich zu einem sehr schematischen Lösungsverlauf mit wenig Überraschungen. Als Lösungsansatz geplant war die Frage, welcher der Nachbarn der zentralen 3 eigentlich eine 1 sein kann (4en kann man sehr schnell ausschließen). Silke, war das auch deine Vorgehensweise?

Jedenfalls war ich mit diesem Rätsel nicht sonderlich zufrieden, was dazu führte, daß es bei diesem einen Exemplar geblieben ist.

August: Hochhäuser

Nicht allzu überraschend waren die Hochhäuser mit die ersten Rätsel, die von diesem Rätseltyp entstanden sind - hinter diversen anderen Rätseltypen standen noch eine Zeit lang Fragezeichen, nicht so bei den Hochhäusern.

Das heißt nicht, daß die beiden Exemplare schnell und ohne größeren Aufwand entstanden sind. Das zweite Exemplar hatte ich sogar zuerst konstruiert, nach ähnlich vielen Versuchen wie bei dem großen Yajilin (nur daß hier die einzelnen Versuche schneller gingen). Das Schema mit 22 / 33 / 44 / 55 stand lange fest (ich war mir sicher, das müsse eindeutig gehen), und ich hatte sogar relativ früh schon eine Version, die mir vom Lösungsweg her noch besser gefiel als die aktuelle, leider hatte sie zwei Lösungen - und dafür eine zusätzliche Vorgabe einzubauen, kam überhaupt nicht in Frage. Obwohl das fertige Rätsel dann im wesentlichen mit Standard-Lösungsschritten lösbar ist, war es doch vergleichsweise schwer, so daß das zweite Rätsel leichter werden sollte. Ein Schema nur mit 3er-Vorgaben außen, welches auch bei der WPC 2013 zum Einsatz kam, hatte es mir angetan und führte letztendlich auch zu einem brauchbaren Rätsel. Auch hier hatte ich zwischenzeitlich eine andere Version, welche neben den Außenvorgaben auch noch zwei 3en im Innern vorgegeben hätte, aber trotz der guten Optik konnte ich in einem Wettbewerb, der im Prinzip dem Hochhausigel gewidmet war, keine Ziffern im Innern vorgeben - das geht einfach nicht Biggrin

Eine kleine Kuriosität am Rande: Irgendwann neulich, ich glaube auf der DSM, sah ich Roland beim Erstellen eines Hochhausrätsels, und er verwandte das gleiche oder zumindest ein sehr ähnliches Schema mit 22, 33, 44, 55 am Rand. Ich hatte echt Angst, er würde das gleiche Rätsel erstellen wie ich, und sagte ihm, er möge seine Kreativität mal bitte in eine andere Richtung lenken Smile Diese Episode ist zumindest mitverantwortlich dafür, daß ich das Rätselerstellen danach etwas beschleunigt habe, ansonsten hätte es den BOHCS-Wettbewerb geschätzt irgendwann im September gegeben Smile

September: TomTom

Von den arithmetischen Rätseltypen gefiel mir dieser bislang recht gut, aber nachdem ich jetzt einige Erfahrung mit dem Erstellen von TomTom-Rätseln habe, habe ich etwas gemischtere Gefühle. Grundsätzlich gibt es meines Erachtens zwei Elemente, die hier für interessante Rätsel sorgen: Erstens Gebiete, in denen die Operation nicht sofort erkennbar ist, und zweitens Gebiete, die aus mehreren Feldern bestehen. Meines Erachtens wirken diese Elemente jedoch gegeneinander, es ist schwierig, beides gleichzeitig umzusetzen. Der Grund dafür ist, daß Differenzen und Quotienten in größeren Gebieten enorme Mengen an kleinen Ziffern schlucken - ebenso Produkte, deren Ergebnis man mit einer Summe verwechseln kann; und davon stehen naturgemäß nicht beliebig viele zur Verfügung. Ich hatte angefangen, ein zweites Exemplar zu erstellen, welches bei einer Größe von 7x7 im wesentlichen aus Tetrominos besteht, und worin die Vorgaben allesamt sowohl Summen als auch Produkte sein könnten (12, 15, 16, 18, 20, 24 usw). Der große Bedarf an kleinen Ziffern führte dann dazu, daß es sich im wesentlichen um ein Gebietssummen-Rätsel mit ein paar wenigen Abweichlern in Form von Produkten handelte, welches aber letztendlich nicht spannender als ein Gebietssummen-Rätsel wurde. Da meine Versuche auch allesamt nicht aufgingen (es ist erstaunlich, wie früh manchmal ein partielles Lateinisches Quadrat schon keine Lösung mehr hat), habe ich es dann irgendwann abgebrochen.

Mit dem vorhandenen Exemplar hatten dann auch noch etliche Löser Mühe, und mir ist nicht ganz klar, warum eigentlich - objektiv gesehen dürfte es sich um eines der einfachsten Rätsel des Wettbewerbs handeln. Im äußeren Ring kann man von den meisten Gebieten schnell erkennen, welche Operation gesucht ist (beginnend mit der 30 rechts und der 40 oben rechts), und im weiteren Lösungsverlauf sollten eigentlich keine Schwierigkeiten auftreten.

Oktober: Doppelstern

Neben den Hochhäusern vermutlich die "normalsten" Rätsel des Wettbewerbs: ein Standard-Rätseltyp mit zwei Standard-Exemplaren, die (wenn auch nicht ganz einfach) beide mit Standardtechniken lösbar sind. Hätte ich die Rätselreihenfolge anhand der Monate schon festgelegt, wären diese beiden Rätsel sicher weit nach vorn gewandert, da meiner Erfahrung nach viele Rätsler in einem Wettbewerb vorn anfangen, egal welche Rätsel in welcher Reihenfolge vorkommen, und die hier durchaus erzielbaren Erfolgserlebnisse sicher auch einen psychologischen Schub geben. Ich bin sicher, die Durchschnittspunktzahl wäre dann höher gewesen Smile

Thema der beiden Rätsel waren natürlich die vier Gebiete, die die Buchstaben IGEL bilden. Ich hatte ursprünglich geplant, alle vier Buchstaben in ein Gitter zu packen und ein zweites (genauer gesagt, erstes) Rätsel mit den Buchstaben HAUS zu basteln, das hat sich dann aber als unpraktikabel herausgestellt. Beispielsweise würden etliche Buchstaben sofort einen Widerspruch erzeugen, wenn sie am Rand stehen, dagegen hätte nur ein größeres Gitter geholfen. Aber auch in dem Fall wären die Lösungswege sehr schematisch gewesen, wenn es mir überhaupt gelungen wäre, eindeutige Versionen hinzukriegen. Letztendlich habe ich mich selbst davon überzeugt, daß die IGEL wichtiger sind als das HAUS - ich bin sicher, Roland wird mir zustimmen.

November: LITS

Das Layout dieses Rätsels war inspiriert von Rolands LITS, welches im Januar für den Puzzle Grand Prix verwendet wurde: ein flaches, aber recht breites Rätsel, in welchem drei Gebiete die Buchstaben HCS bzw. WPF bilden. Ich hatte bislang fast keine Erfahrung mit dem Erstellen von LITS-Rätseln und wußte nicht so recht, wie ich eigentlich an die Aufgabe herangehen sollte. Ich habe dann in der linken Hälfte einige Gebiete mehr so nach Gefühl eingezeichnet und geschaut, welche Lösungsschritte sich dadurch ergeben - und siehe da, das funktionierte erstaunlich gut (in der endgültigen Version kamen nur minimale Änderungen dazu). Zufällig haben sich in der linken Hälfte auf diese Weise fast nur L- und I-Tetrominos ergeben, das war zwar nicht weiter beabsichtigt, aber auch nicht wirklich störend.

Leider funktionierte die rechte Hälfte (ziemlich genau ab dem Buchstaben C) nicht ganz so gut. Ich hatte eine Idee, wie ich mit ein paar speziell geformten Gebieten die Zusammenhangsregel ausnutzen wollte, nachdem das jedoch recht lange nicht aufging, konnte ich irgendwann beweisen, daß es mit keiner Zerlegung der verbleibenden Felder in Gebiete eindeutig werden konnte. Das empfand ich dann als etwas deprimierend...

Irgendwann später hatte ich mich von meiner gewünschten Form verabschiedet und eine fast brauchbare Version gebastelt, die leider zwei Lösungen hatte - man konnte ein horizontal liegendes I um ein Feld hin- und herschieben. Das wäre nur dadurch zu beheben gewesen, daß ich eines der beiden Felder aus dem entsprechenden Gebiet rausgeschnitten hätte, leider wäre der Rest des Gebiets dann nicht mehr zusammenhängend gewesen, und ich konnte die abgeschnittenen Felder nicht an ein Nachbargebiet ankleben, weil dann eine andere Mehrdeutigkeit entstanden wäre...

Letztlich hat es mich etwa einen halben Tag gekostet, das zu reparieren, und die finale Version hat (in der rechten Hälfte) nur noch rudimentäre Ähnlichkeiten mit dem, was mal geplant war. Die Schmerzen, die man hier durchmacht, können vermutlich nur Rätselautoren überhaupt nachvollziehen Smile

Dezember: Platten und Türen

Ebenfalls ein sehr zeitaufwendiges Rätsel, aber im Unterschied zum LITS habe ich hier von vornherein nichts anderes erwartet. Platten und Türen gehört zu einer Sorte von Labyrinthen, welche ich als "Labyrinthe mit Zuständen" kenne (der Begriff stammt meines Wissens von Robert Abbott). In einem Standard-Labyrinth wie zum Beispiel dem Urvater aller Labyrinthe auf Kreta kann man die aktuelle Position mit den xy-Koordinaten eindeutig beschreiben. Um in einem solchen Labyrinth den Ausgang zu finden, muß man sich im Prinzip nur merken, wo man überall schon war, und versuchen, neue Gegenden zu erreichen; früher oder später wird man dann zwangsläufig den Ausgang finden. In einem Labyrinth mit Zuständen reichen die xy-Koordinaten nicht aus, da es noch weitere Variablen gibt, im vorliegenden Rätseltyp die Frage, welche Türen offen sind. In einem interessanten Labyrinth muß man dann etliche Felder mehrfach betreten, mit einem anderen Zustand der Türen handelt es sich dann nämlich nur scheinbar um dasselbe Feld. Man kann solche Labyrinthe auch als einfache Labyrinthe in höherdimensionalen Räumen betrachten, aber das ist merktechnisch nicht so einfach; irgendwie ist das menschliche Gehirn nicht dafür ausgelegt.

Ein besonderes optisches Thema hatte ich hier nicht, dafür eine Vorstellung, wie der Lösungsweg verlaufen soll. Es gibt "reguläre" Türen (A, B, C, D), die an vielen Stellen zu öffnen oder zu schließen sind, sowie "spezielle" Türen (E, F, G, H), für die es nur jeweils eine schwer zu erreichende Bodenplatte gibt. Zwar ist von den speziellen Türen nur E zu öffnen, die anderen sind am Ende irrelevant, dies ist jedoch gar nicht einfach zu erreichen. Der Lösungsweg zerfällt in mehrere Etappen:

1. Am Anfang ist von den speziellen Türen nur G geöffnet. Das einzige, was man damit erreichen kann, ist am linken Rand Tür F zu öffnen.

2. Mit den geöffneten Türen F und G kommt man an den rechten Rand und kann Tür H öffnen - allerdings muß man dazu gleichzeitig Tür G schließen.

3. Mit den geöffneten Türen F und H kann man links Tür E öffnen und gleichzeitig Tür F schließen.

4. Damit sind von den speziellen Türen E und H geöffnet sowie F und G geschlossen. Aus den von kiwijam bereits genannten Paritätsgründen kann dies jedoch nicht reichen: Man betritt insgesamt eine ungerade Anzahl an Platten, hat also am Ausgang auch eine ungerade Anzahl an Türen geöffnet. Wenn genau zwei spezielle Türen offen sind, muß also eine der vier regulären Türen geschlossen sein. Um dies zu beheben, muß man nochmal an den rechten Rand und Tür H schließen - erst jetzt kann man zum Ausgang. Martin hat leider diesen Schritt auslassen wollen, schade um die 60 Punkte.

Obwohl es sich um den gleichen Rätseltyp handelte wie das von Roland anläßlich HCS12 erstellte Exemplar, benötigt man hier also eine gänzlich andere Strategie: Bei Rolands Rätsel waren zu Beginn alle Türen geschlossen, und man konnte im Prinzip das Rätsel linear ablaufen - alle Abzweigungen stellten sich über kurz oder lang als Sackgassen heraus. Bei mir hingegen waren zu Beginn im Prinzip alle regulären Türen geöffnet, so daß man viel mehr Freiheitsgrade hatte; natürlich gab es in meinem Rätsel auch zahlreiche Lösungen. Ich hatte mir eine kleine grafische Benutzeroberfläche programmiert, um erstens sicherzugehen, daß das Labyrinth tatsächlich lösbar ist, zweitens um die Lösungen aller Teilnehmer nachvollziehen zu können, und drittens um die Gesamtzahl der Lösungen zu bestimmen. Während Rolands Labyrinth tatsächlich nur eine einzige Lösung zuließ, mußte ich meinem Lösungssuchalgorithmus erstmal einprogrammieren, daß er keine Schleifen laufen darf, um einem Stack Overflow Error zu entkommen; ohne Schleifen gab es dann immerhin 126 verschiedene Lösungen, davon sechs verschiedene kürzestmögliche. Kleine Kuriosität am Rande: Roland fand im Wettbewerb exakt die Lösung, welche ich in die Contest Engine eingegeben habe, was mir dann etwas Arbeit ersparte - guter Mann!

Die Anordnung der regulären Platten hatte übrigens zwei beabsichtigte Effekte: zum einen definiert die Buchstabenfolge des Lösungscodes einen eindeutigen Weg (nirgends sind von einer Platte aus zwei andere Platten mit gleichen Buchstaben direkt erreichbar). Zum anderen ist es mit geringem Aufwand möglich, die regulären Türen (fast) alle offenzuhalten, indem man jeden Buchstaben zweimal mehr oder weniger direkt nacheinander betritt. Da der Lösungsweg nicht von Anfang bis Ende komplett überblickt werden konnte, war es eine sinnvolle Vorgehensweise, die Türen mehrheitlich offenzuhalten. Nach dem Start (ABCGD) sind alle regulären Türen offen, ein guter Weg für die erste Etappe wäre jetzt beispielsweise AABCCABFDA, jetzt sind mit Ausnahme von D wieder alle regulären Türen offen - von hier aus muß es möglich sein weiterzumachen.
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#23
Ja, genau. Während des Wettbewerbs hatte ich schon die trivialeren Zahlen eingetragen (von den Sackgassen nach innen) und dann den gesamten Rest mit Kandidatenziffern gefüllt. Rund um die 3 stand in jedem Feld 123. Gestern Abend habe ich nach längerem Rumsuchen dann alle diese 123en ausradiert und zu 23 gemacht, und dann habe ich mich etwas länger gewundert, wie ich die 3 in der Mitte denn erfüllen soll. Upsidedown Und danach ging alles ganz schnell...

Besonders erfreut hat mich dieses Aha-Erlebnis, es fühlte sich an wie bei einem (guten) Mystery: Wenn man den Ansatz einmal gefunden hat, WEIß man einfach, dass das der Ansatz war. "Enger Lösungsweg" ist für mich eben meistens besonders schön.
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